Sport-BH's: Alles sinnvoll verpackt

Angela Wagner, Foto Rapp
Ein genauerer Blick nach dem Training in der Umkleidekabine bestätigt, was vorher fast unglaublich schien: Nur rund 30 Prozent aller Frauen tragen beim Sport einen funktionellen Sport-BH. Der Rest begnügt sich mit einem normalen oder auch gar keinem Büstenhalter. Ok, die Männer, die am Spielfeldrand zuschauen, mögen diese bewegten Aussichten vielleicht freuen. Und auch nicht jede Frau ist so üppig ausgestattet, dass sie ohne gar nicht klar kommt. Aber selbst bei kleinen Brüsten mit Körbchengröße A ist ein Sport-BH angesagt. Denn vor allem bei sehr bewegungsintensiven Sportarten wie Tennis kann sich die Brust ungestützt bis zu 14 Prozent vertikal bewegen. Dabei können Verletzungen im Bindegewebe entstehen und es auch zu Verspannungen in Brust und Rücken kommen. „Mit einem normalen BH können die Brustbewegungen beim Sport bis zu 38 Prozent, mit einem modernen Sport-BH um bis zu 74 Prozent reduziert werden“, erklärt Angela Wagner von der Firma Odlo. Sie ist dort für den Produktbereich Wäsche und damit auch für die Sport-BH’s zuständig.

So lange gibt es diese speziellen Sport-BH’s oder Sport-Bras noch gar nicht. Ende der 70er Jahre kamen mit dem Jogging-Boom die ersten Modelle auf den Markt. Heute bieten Markenanbieter gleich unterschiedliche Varianten, die in ihrer Funktionalität auf die jeweilige Intensität der Sportart abgestimmt sind. Gefertigt aus klimaregulierenden, hautfreundlichen und weichen Materialien, zum Teil mit speziellen Verdunstungszonen für besonders schweißintensive Körperstellen wie zwischen den Brüsten sowie mit breiten Seitenteilen und gepolsterten wie individuell einstellbaren Trägern ausgestattet, sollen sie die Brüste der Frauen beim Sport in der richtigen Form halten. Sprich effektiv stabilisieren und so ein gutes Körpergefühl vermitteln, dabei aber trotzdem absolute Bewegungsfreiheit gewähren. Grundvoraussetzung dafür ist, dass der BH auch richtig passt. Und hier kommt die nächste unglaubliche Zahl: 80 Prozent aller Frauen kennen ihre richtige BH-Größe gar nicht. Hilft also nur der Gang ins Fachgeschäft und sich dort einmal oben rum richtig vermessen und sich so einen Sport-BH, den es auch in sehr modischen Farben gibt, gleich genau anpassen lassen. Denn nur wenn alles richtig sitzt, die Träger richtig eingestellt sind und nichts kneift oder einschneidet, bringt er das, was er bringen soll: Optimale Funktion für optimale Frauen-Power beim Sport. Petra Rapp