BMW Open: Petzschner haut Titelverteidiger Youzhny raus

Kalt war's heute bei den BMW Open in München. Dann kam auch noch Blitz und Donner und damit eine Matchpause für Philipp Petzschner in seinem Zweitrundenspiel gegen den an eins gesetzten Mikhail Youzhny. Philipp Petzschner ließ sich nicht erschüttern. Mit einem Sieg in drei Sätzen (7:6, 3:6, 6:2) gegen den Titelverteidiger erreichte der Davis Cup-Spieler aus Bayreuth das Viertelfinale der BMW Open 2011. Er wird darin am Freitag auf den Italiener Potito Starace treffen, der die Nummer sechs des Turniers besiegt hatte, Sergiy Stakhovsky aus der Ukraine.
Er habe noch eine Rechnung mit Youzhny offen, hatte Petzschner vor der Begegnung gesagt. Vor einem Jahr hatte er im Halbfinale knapp gegen den Russen verloren, und es bestätigte sich, dass er richtig gelegen hatte mit der Einschätzung, er habe das Spiel, um Youzhny zu schlagen. Der reagierte relativ bald ein wenig genervt auf die Mischung aus Geduld und Risiko beim Gegner, und auch mit dem Wetter mochte er sich nicht so recht anfreunden. Petzschner machte sich zu diesem Thema auch ein paar Gedanken. Er habe sich gefragt, ob der Blitz in den Kopf einschlagen könne, scherzte er nach dem Spiel. „Aber dann hätte ich zumindest die Schlagzeile gehabt: Spieler vom Blitz erschlagen.“ Aber alles ging gut. Petzschner hielt die Spannung auch in der fast anderthalb Stunden dauernden Regenpause, rappelte sich nach der einzigen kleinen Schwächephase und dem Verlust des zweiten Satzes wieder auf, und nahm interessiert zur Kenntnis, dass Youzhny am liebsten aufgehört hätte, als es zu Beginn des dritten Satzes noch mal zu regnen begann. Mit einem frühen Break bog der Bayreuther auf den Weg zum Sieg ein, und am Ende gab es keinen Zweifel, dass er den Sieg verdient hatte. Das sei eine sehr, sehr gute Leistung gewesen, meinte er hinterher, bedankte sich aber auch ausdrücklich bei den Zuschauern, die trotz des schlechten Wetters ausgeharrt und ihn im entscheidenden Satz kräftig unterstützt hätten. Das wünscht er sich – bei Sonnenschein, versteht sich – auch im nächsten Spiel gegen Starace, den routinierten Italiener. „Aber“, so Petzschner, „wenn ich so spiele wie gegen Youzhny und so da bin, dann muss ich mich bei diesem Turnier hier vor keinem verstecken.“

Florian Mayer wartete am heutigen Mittwoch vergeblich auf seinen Einsatz gegen den Russen Teymuraz Gabashvili. Wegen der langen Pause und der Dauer der Partie des Kollegen Petzschner wurde Mayers Spiel auf Donnerstag, 12 Uhr, verlegt. Von den ersten vier Gesetzten der BMW Open by FWU Takaful 2011 ist derweil nur noch einer im Rennen, der Kroate Marin Cilic. Marcos Baghdatis aus Zypern (Nr. 4) schied mit einer Niederlage gegen den jungen Bulgaren Grigor Dimitrov aus (3:6, 7:6, 6:2). Der war vor drei Jahren der weltbeste Junior, gilt nach wie vor als eines der größten Talente des internationalen Tennis und ist mit seinen 19 Jahren zurzeit der einzige Teenager unter den ersten 100 der Weltrangliste. 

Alle Ergebnisse, die Spielpläne von morgen und viele weiteren Infos rund um das ATP-Turnier in München gibt es unter www.bmwopen.de

Fotos oben: Philipp Petzschner. Foto unten: Dimitrov gegen Baghdatis. 
Alle Fotos: Petra Rapp 

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