BMW Open: Florian Mayer im Finale heute gegen Davidenko

F. Mayer, Foto: Rapp
Florian Mayer und Philipp Petzschner gestern im Halbfinale der BMW Open auf dem Center Court des MTTC Iphitos, die Ränge gut voll besetzt, darüber ein blauer Himmel und Sonnenschein - so hatte sich Turnierdirektor Patrik Kühnen die Sache vorgestellt. In nur 73 Minuten gewann Mayer 6:3, 6:4, und damit wird er nun im Finale heute gegen den Russen NikolayDavydenko spielen, der im zweiten Halbfinale 6:3, 4:0 führte, als Gegner Radek Stepanek verletzt aufgab.

Im Spiel der Freunde dominierte Mayer die Partie von Anfang bis Ende, mit einer kleinen Unterbrechung für fünf Minuten Mitte des zweiten Satzes. Er riskierte mehr, schlug besser auf und hatte auch kein Problem, Petzschners Spiel zu lesen, das er ja ohnehin so gut kennt. Der erklärte hinterher, er wisse zwar nicht, warum, aber er habe nie wirklich zu seinem Spiel gefunden. „Und wenn du gegen einen Freund spielst, dann kannst du dich halt nicht so pushen, um ins Match reinzukommen.“ Mehrmals gab Mayer Bälle des Freundes gut, und der revanchierte sich mit einer fairen Geste am Ende, als er Stuhl-Schiedsrichter Lahyani beim Matchball bedeutete, er müsse den Abdruck des Balles nicht kontrollieren, der die Linie berührt hatte. Mit nach oben gereckten Daumen verabschiedete sich Petzschner vom Münchner Publikum, und was das bedeuten sollte, erklärte er später so: „Ich muss die Zuschauer wirklich loben, sie haben uns toll unterstützt. Allen Spielern geht´s hier richtig gut, und für mich ist es DAS Turnier, das ich irgendwann unbedingt gewinnen möchte.“ Die Chance dazu hat nun Florian Mayer am  heutigen Sonntag (15 Uhr) im Finale gegen Nikolay Davydenko. Aber schon vor dem Spiel war klar, dass Deutschlands Nummer eins am nächsten Montag zum ersten Mal zu den besten 30 der Weltrangliste gehören und damit bereits sein Jahresziel erreicht haben wird. Wie immer hielt Mayer den Ball dennoch flach und meinte, das sei zwar eine schöne Momentaufnahme, aber abgerechnet werde erst Ende des Jahres.

N. Davydenko, Foto Rapp
Davydenko, der bereits 2004 den Titel bei den BMW Open gewonnen hatte, hatte keine leichte Zeit im Halbfinale. Zu Beginn der Partie knickte er bei einem Return um, wurde danach am linken Sprunggelenk behandelt und gab hinterher zu, in diesem Moment ziemlich schockiert gewesen zu sein. Unter Schmerzen spielte er weiter, aber am Ende war es Stepanek, der wegen einer Oberschenkel-Verletzung beim Stand von 3:6, 0:4 aufgeben musste. Im Laufe seiner langen Karriere gewann der schmächtige Russe bisher 20 Titel, den letzten Anfang 2010 in Doha. In diesem Jahr erreichte er erneut das Finale in Doha, verlor aber gegen Roger Federer. Seine Chancen heute im Spiel gegen Mayer seien sicher größer als in Doha gegen Federer, meinte er in einem Ausblick, aber andererseits sei es nie einfach, in Deutschland gegen einen Deutschen zu spielen. Das sehen sicher auch Simone Bolelli und Horacio Zeballos (Italien/Argentinien) so, die im Finale des Doppels (13Uhr) gegen Andreas Beck und Christopher Kas spielen werden. Der Schwabe und der Oberbayer setzten sich Samstag im Halbfinale gegen James Cerretani und Adil Shamasdin (USA/Kanada) durch (6:4, 6:3). Weiter Infos unter www.bmwopen.de.

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