Journalisten-WM: Einmal mehr ein Tennisabenteuer...

Seit 35 Jahren treffen sich Tennis spielende Journalisten aus aller Welt einmal im Jahr, um in offiziellem Rahmen miteinander ein großes Turnier zu spielen. Derzeit finden diese Tennis-Journalisten-Weltmeisterschaften gerade in Italien in Marina die Massa (Link zum Turnier) statt. In Italien? Wahrlich ein schönes Land. Aber wer hier schon einmal ein Turnier mitgespielt hat, weiß, dass man mit einer gewissen Gelassenheit hinfahren sollte. Das hat sich jetzt einmal mehr bestätigt. Da werden die Tableaus nach der ersten Auslosung schon mal neu gemischt und die vergessenen Nationen schnell noch hinzugefügt. Oder, wie bei den Damenklassen, mangels genügend Teilnehmerinnen in diversen Alterskategorien keine Gruppenspiele, wie es am sinnvollsten und fairsten wäre, gespielt, sondern einfach mal neue Altersklassen eingeführt. Und zwar solche, die gar nicht in der Ausschreibung stehen und den heimischen italienischen Spielerinnen eklatante Vorteile bescheren.

Meine deutsche Teampartnerin Simone und ich hatten so das eher zweifelhafte Vergnügen, in unserem nun doch schon etwas fortgeschrittenen Tennisalter in der offenen Damenklasse antreten zu müssen. Was heißt, wir konnten uns von unseren durchaus realistischen Titelambitionen schon einmal vorab verabschieden. Nun gut, wie gesagt gelassen bleiben und das Beste daraus machen.

S. Avakova (links), P. Rapp
Laut Statuten dürfen die Teilnehmer dieser Journalisten-Weltmeisterschaften keine ehemaligen Profis sein und müssen hauptberufllich journalistisch arbeiten. Überprüft wird das eigentlich nie so genau und das vermehrte Auftauchen sehr junger, extrem stark spielender Russinnen oder sonstigen -ovas aus den Ostländern lassen eine WTA-Vergangenheit meist nicht ganz ausschließen. So durfte ich mir heute nach immerhin zwei Siegen in der offenen Damenklasse im Halbfinale von der an eins gesetzten, erst 26-jährigen Sofia Avakova aus Russland die Bälle um die Ohren hauen lassen. Sie war sehr nett und es hat durchaus auch Spaß gemacht. Ein paar Spiele mehr hätte ich ihr aber schon gerne abgetrotzt (2:6, 1:6) und auch die Chancen mehrfach dazu gehabt. Aber was soll's, zu viele Eigenfehler. Immerhin Halbfinale, sprich Rang drei in der offenen Damenklasse. Im Doppel sind Simone und ich auf einem guten Kurs und könnten morgen zumindest noch Zweite werden. Gegen die russische Doppelpower gleich am Anfang der Gruppenspiele (in den Doppeln waren die Veranstalter dann immerhin so fair) waren wir zwar nicht chancen-, aber am Ende glücklos. Ansonsten: Schön hier, ein bisschen Sightseeing in Lucca, ein bisschen dolce vita und interessante Gespräche mit Kollegen/innen aus aller Welt. In Kürze dann mehr über das Turnier und die gesamten Ergebnisse des deutschen Teams.... Petra Rapp