34. Inntal-Tennis-Turnier - Julia Thiem und Alexander Braun holen Titel

Siegerehrung Inntal-Tennis-Turnier 2018, Foto P. Rapp
Brannenburg – Psychospielchen mit dem Gegner, Streitereien am Platz, inszenierte Selbstdarstellung à la Serena Williams bei den US Open – dass Tennis auch anders geht, war am vergangenen Wochenende beim DTC Brannenburg zu sehen, wo die 34. Auflage des renommierten Inntal-Tennis-Turniers stattfand. Viele Partien des DTB-Ranglistenturniers waren nicht nur ob der fast schon sommerlichen Temperaturen heiß umkämpft und so mancher Favorit wankte oder verlor, aber alles verlief sehr fair und war geprägt von großem sportlichem Respekt der Spieler/innen untereinander. Klar musste auch in Brannenburg der Oberschiedsrichter einige wenige Male auf den Platz, um umstrittene Bälle zu klären, was aber immer ruhig und sachlich verlief. Es war wohl eines der fairsten Turniere bisher in der 34jährigen Geschichte dieses schönen und wieder bestens organisierten Turniers am Fuße des Wendelsteins. 


Thiem im Finale souverän 

Julia Thiem, Foto Petra Rapp
Im 32er-Feld der Damen spielte sich die an eins gesetzte Julia Thiem (GW Luitpoldpark München), Nr. 57 der Deutschen Rangliste, ohne Satzverlust ins Halbfinale. Dort traf sie auf die Tschechin Karolina Cechova (TC Raschke Taufkirchen), die ebenfalls zuvor noch keinen Satz abgegeben hatte. Thiem erwischte einen schlechten Start gegen die Tschechin, gegen die sie bisher in mehreren Begegnungen nie gewinnen konnte, und verlor den ersten Satz mit 4:6. Im zweiten Satz wurde sie immer souveräner, bestimmte das Spiel und holte sich Satz zwei mit 6:1 wie auch den folgenden Matchtiebreak mit 10:3. Ebenso hart umkämpft war das zweite Halbfinale, das Michaela Niedermeier (GW Luitpoldpark München) mit 6:3, 3:6 und 10:7 gegen Elisabeth Sterner vom TC Siebentisch Augsburg für sich entscheiden konnte. Im Finale der beiden Mannschaftskolleginnen des GW Luitpoldpark München (2. Bundesliga) dominierte Julia Thiem und holte sich mit 6:0 und 6:0 den Titel. 


Braun mit Kampfgeist und präzisem Spiel 

Alexander Braun, Foto Petra Rapp
Extrem umkämpfte, spannende Spiele sahen die Zuschauer im stark besetzten 48er-Feld der Herren A. Der an Position eins gesetzte Philipp Schroll vom TC Piding, Nummer 107 der deutschen Rangliste, verlor überraschend im Viertelfinale gegen den 29jährigen Neubeurer Maximilian Roth, der bei seinem 3:6, 6:2 und 10:6 Sieg große Kämpferqualitäten zeigte und einmal mehr bewies, dass er auch mit wenig Training immer noch mit den Jungprofis gut mithalten kann. Den Weg ins Profitum möchte nach seinem Abitur in diesem Schuljahr auch der 17jährige Sven Lemstra vom TC Aschheim einschlagen. Dass er das Talent dazu hat, bewies der Sieger des diesjährigen Rudi-Berger-Nachwuchscups bei den BMW Open auch in Brannenburg. Der großgewachsene Aschheimer, derzeit Nummer 211 in der Deutschen Rangliste, überzeugte nicht nur mit sehr druckvollem Spiel, sondern auch mit einem ungewöhnlich vorbildlichen, sportlich-fairen Auftreten in all seinen Spielen. Und das auch, wenn es ganz eng wurde für ihn. Eng wurde es für Lemstra allerdings erst im Finale. Das Halbfinale gegen Frederic Krusemark (GW Luitpoldpark München) gewann er ebenso klar mit 6:1 und 6:1 wie seine drei Matche vorher. 

Sven Lemstra, Foto Petra Rapp
Im Finale traf er auf den auf Drei gesetzten Alexander Braun (MTTC Iphitos München), der sich im Halbfinale mit 6:4 und 7:5 gegen Roth durchgesetzt hat. Braun konnte im Vergleich zum Halbfinale noch eine Schippe drauflegen und überzeugte im ersten Aufeinandertreffen mit Lemstra im Finale mit extrem gut und oft gegen den Lauf platzierten Schlägen, wenig Eigenfehlern und starker Laufleistung. Der 23jährige holte sich den ersten Satz im Tiebreak, lag im zweiten bereits mit 5:3 vorne und hatte bereits einen Matchball. Lemstra konnte noch einmal kontern und hatte beim Stand von 6:5 und Aufschlag Braun drei Satzbälle, die er allerdings nicht nutzen konnte. Aber auch er zeigte sich mental stark, motivierte sich immer wieder selbst und holte sich den zweiten Satz dann doch noch im Tiebreak. Im entscheidenden Matchtiebreak spielte Braun dann allerdings wieder fehlerlos und Lemstra musste viel riskieren. Zu viel, so dass der Tiebreak mit 10:2 an Alexander Braun ging, der sich damit erstmals in Brannenburg in die Siegerliste eintrug und sich über den von DTC-Vorstand Marion Wurbs und Turnierleiter Wolfgang Rapp überreichten Siegerscheck samt Siegerpokal freuen durfte. 

Parallel zum DTB-Ranglistenturnier fand am Sonntag in diesem Jahr erstmals auch für die Herren-B-Kategorie ein LK-Tagesturnier statt. Alle Ergebnisse von den Turnieren unter www.dtc-brannenburg.de. Petra Rapp