39. Inntal-Tennis-Turnier des DTC Brannenburg: Gantschnig und Ruppli holen sich Titel

v.l.: Alissia Gleixner, Verena Gantschnig, Sven Lemstra und Andrew Ruppli
Brannenburg – Von 15. bis 17. September 2023 fand auf der Tennisanlage des DTC Brannenburg am Fuße des Wendelstein das 39. Inntal-Tennis-Turnier statt. Seit letztem Jahr ist das Turnier bei den Herren als A-5 Turnier und bei den Damen in diesem Jahr als A-6 Turnier ausgeschrieben, was allein schon hohe Spielqualität versprach und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Deutscher-Ranglisten-Position ins Inntal lockte, die dort um wertvolle Ranglistenpunkte und ein Preisgeld von über 3000 Euro kämpften. 

Und so waren die Matche beim bestens organisierten Turnier, das bei strahlendem Wetter stattfand, bereits in den ersten Runden spielerisch auf hohem Niveau. Wie hart gekämpft wurde und wie eng die Matches waren, sollte sich dann vor allem am Sonntag bei den hochklassigen Halbfinalspielen zeigen, die alle im Matchtiebreak entschieden wurden.

Gantschnig schon seit 2009 mit dabei
Im 16er-Feld der Damen spielte sich die Topgesetzte Karina Hofbauer (DR 78, TC Aschheim) mit einem klaren Zweisatzsieg gegen Anastasia Abelyasheva (TC Weilheim) ins Halbfinale, wo sie auf die an drei gesetzte Verena Gantschnig (DR 92, GW Luitpoldpark München) traf. Gantschnig schlägt schon seit 2009 immer wieder in Brannenburg auf und gehört damit wohl mit zu den treuesten Turnierteilnehmerinnen. In einem völlig ausgeglichenen Match, in dem die Münchnerin einmal mehr mit ihrem taktisch klugen und sehr variablen Spiel die elf Jahre jüngere Gegnerin immer wieder aus dem Konzept brachte, setzte sich die Gantschnig am Ende mit 7:5 6:7 und 10:8 durch. 

Im zweiten Halbfinale standen sich die erst 14jährige, an vier gesetzte Michelle Khomich (DR 127, TC RW Gersthofen) und die ungesetzte Alissia Gleixner (MTTC Ipithos München) gegenüber. Gleixner hatte ihre beiden Matche zuvor jeweils im Matchtiebreak gewonnen und dabei im Viertelfinale die an zwei gesetzte Isabel Heupgen (DR 88, Kölner THC Stadion Rot-Weiss) aus dem Turnier geworfen. Im ersten Satz spielte Khomich sehr druckvoll und nahezu fehlerlos auf und fertigte Gleixner mit 6:0 ab. Dann kam die Lehramtsstudentin aber immer besser ins Spiel, Khomich wurde unsicherer und Gleixner holte sich bei hochsommerlichen Temperaturen den zweiten Satz mit 6:2. Im hart umkämpften Matchtiebreak setzte sich Gleixner am Ende mit 10:7 durch. Gleixner und Gantschnig waren beide beide in Brannenburg schon mal Finalistinnen. Am Ende war es Verena Gantschnig, die sich in diesem Jahr erstmals mit einem dann doch glatten 6:2 und 6:2 gegen Gleixner im Finale den Siegerinnenpokal holte.
Verena Gantschnig

Alissia Gleixner

Spannung bis zum Schluss bei den Herren
Sven Lemstra
Im 32er-Feld der Herren spielte sich Vorjahresfinalist und Sieger von 2021, Sven Lemstra (DR 106, GW Luitpoldpark München) souverän ins Halbfinale. Er schlug unter anderem das heimische Nachwuchstalent Leopold Henns (SV Pang) klar in zwei Sätzen, der allerdings in der ersten Runde Max Roth (TSV Neubeuern) überraschend deutlich mit 6:2 und 6:2 bezwingen konnte. 
Im Halbfinale wartete der erst 15jährige Nils McDonald (DTV Hannover) auf Lemstra, der an drei gesetzt war. Nach einem klaren 6:2 für Lemstra in Satz eins, spielte McDonald weiter mutig und druckvoll auf und holte sich mit 6:4 den zweiten Satz. Auch der Matchtiebreak war sehr spannend, den Lemstra am Ende knapp mit 10:8 für sich entscheiden konnte.

Zwei Plätze weiter wurde nicht weniger hart gefightet. Der ungesetzte Andrew Ruppli (MTTC Iphitos) stand dort dem ebenfalls ungesetzten Tim Ritzer (TC RW Passau) gegenüber, der zuvor den an zwei gesetzten Frederic Schloßmann (TC Rot-Blau Regensburg) im Matchtiebreak besiegte. Ruppli, in Grenoble aufgewachsen und Inhaber der Schweizer und englischen Staatsbürgerschaft, lebt seit sechs Jahren in München und arbeitet Vollzeit in der Finanzbranche, weshalb ihm nicht mehr so viel Zeit für Turniere bleibt. Welches Leistungsvermögen aber in ihm steckt, sollte er an diesem Sonntag noch eindrucksvoll zeigen. Gegen Ritzer verlor er im Halbfinale den ersten Satz im Tiebreak, holte sich den zweiten mit 6:0 und entscheid den Matchtiebreak mit 10:8 für sich. Im Finale gegen Sven Lemstra zeigte er sich dann als der etwas stabilere Spieler, machte sehr wenige Eigenfehler und schien auch die harten körperlichen Strapazen dieses Spieltages ein wenig besser wegzustecken. Er holte sich Satz eins klar mit 6:2. Im zweiten Satz ließ Sven Lemstra nicht locker, nutze die wenigen Chancen, die er vorher oft leichtfertig vergeben hatte, und gewann den Satz verdient im Tiebreak. Im Matchtiebreak dominierte dann Ruppli wieder und gewann am Ende mit 10:2.

Andrew Ruppli

Bei der abschließenden Siegerehrung lobte Brannenburgs Bürgermeister Matthias Jokisch das hohe Niveau des Turniers und freute sich mit den Spielerinnen und Spielern über das gelungene Turnierwochenende. DTC-Vorstand Michael Foldenauer bedankte sich bei den Turnierverantwortlichen um Michael Wimmer, Wolfgang Rapp und Berni Linder, beim Gastroteam und allen Helferinnen und Helfern und vor allem auch bei den Sponsoren, ohne die so ein hochklassiges Turnier im Inntal nicht stattfinden könnte. Ein Turnier, das sich vom kleinen Turnier der Inntaler Vereine zum jährlichen Treffpunkt namhafter Ranglistenspieler entwickelt hat und 2024 bereits zum 40sten mal stattfinden wird. Alle Ergebnisse unter www.mybigpoint.de

Text und Fotos: Petra Rapp